In seinem SciFi-Roman „Robocalypse“ schildert Daniel H. Wilson die düstere Zukunft einer von außer Kontrolle geratenen Supercomputern bedrohten Menschheit. Roboter-Krieg und internationale Aufstände der noch verbliebenen Menschen inklusive.
Solide und planvoll
Wilsons Roman gleicht einer auf den ersten Blick relativ nüchternen Kriegsberichterstattung, die die Protagonisten im Rückblick auf die Ereignisse liefern. Schauplätze sind dabei nicht nur nordamerikanische Eiswüsten und Ureinwohnerreservate, sondern auch die Londoner Innenstadt, sowie das hochtechnisierte Japan.
Der Roman erscheint schon auf den ersten Blick solide und planvoll geschrieben. Gespickt mit technischen Daten und detailreich ausgearbeiteten Szenarien bestätigt sich dieser Eindruck rasch. Die vielen Schauplatzwechsel sind nie verwirrend, sondern stärken durch den parallelen Hergang noch die Klimax der sich anbahnenden Katastrophe.
Leider einige Stereotype
Gerade in das erste Kapitel findet sich der Leser doch relativ schwer herein. Die technischen Fantasie-Begriffe werden leider nicht immer erklärt, wobei nach einiger Zeit doch eine gewisse Gewöhnung einsetzt.
Die Figuren sind leider schon allzu bekannte Stereotype. Es gibt den alten, findigen Mann und den asozialen, dafür aber hochbegabten Teenager. Ein moralischer Androide kommt auch vor. Und schließlich der Held der Geschichte, der im Laufe der Handlung aus dem Schatten seines Bruder tritt und selbst zum Held wird.
Fazit
Die Stärke von Wilsons „Robocalypse“ liegt auf der detailgetreuen Nachzeichnung der Techno-Katastrophe und dem Ausmalen der Dystopie. Tiefe konnte er seinen (menschlichen) Figuren leider nicht verleihen.
Daniel H. Wilson „Robocalypse“, Droemer 2011, 462S., 16,99€
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