Wednesday Martin: Primates of Park Avenue


PrimatesReich, reicher, die Upper East Side. Welche kulturellen Besonderheiten die New Yorker Hochglanzwelt bereithält, schildert Wednesday Martin in ihrem viel diskutierten Buch „Primates of Park Avenue“.

Die Sozialforscherin nimmt besonders Mütter unter die Lupe: sie sehen umwerfend aus, sind phänomenal gekleidet und würden für ihre Kinder alles tun. Die Vielzahl an Rezensionen, die zu diesem Werk erschienen sind, greifen besonders diesen Glamour-Aspekt des Werkes auf.
Natürlich werden die Namen bekannter Designer im Name-Dropping-Stil fallen gelassen und sicher weiß man nach der Lektüre, welche Handtaschenmodelle im Jahr des Erscheinens durch die Upper-East-Side geschaukelt wurden. Interessant sind auch Martins Berichte darüber, nach welch krudem System Immobilien verwaltet werden und welcher „Qualifikationen“ es bedarf, um Mieter in den begehrtesten Häusern mit bestem Blick auf den Central Park zu werden.

Aber der Teil des Buches, der mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, hatte nichts mit Designer-Schuhen und Fitnesstrends zu tun. Es ging darum, wie Martin monatelang darum kämpfte, als gleichwertiges Mitglied der dortigen Gesellschaft anerkannt zu werden und die letztendliche, völlige Anerkennung und die damit verbundene Hilfsbereitschaft erst erfuhr, als sie einen schweren Schicksalsschlag erleben musste. Die erste Hälfte des Buches gleicht in ihrem Unterhaltungswert durchaus „Sex and the City“. Aber Wednesday Martins Buch allein auf diesen Aspekt zu reduzieren wäre falsch und würde auch zu kurz greifen, denn gegen Ende schlägt sie ernstere Töne. Dadurch erscheinen die Damen der High Society am Schluss trotz aller Allüren letztlich als eins: menschlich.

Wednesday Martin, Primates of Park Avenue. A Memoir, Simon & Schuster 2015, 256 S., gebundene Ausgabe, 17,95€.Die deutsche Ausgabe des Buches ist unter dem Titel „Die Primaten von der Park Avenue“ im berlinverlag erhältlich.

Wer nur mal kurz auf Englisch reinschmökern möchte, kann sich diese ausführliche Rezension in der New York Times ansehen.

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