10 Fragen zu Büchern – Stoff zum Nachdenken

Birgit von Sätze und Schätze hat schon vor einer Ewigkeit (2015) zehn Fragen zu Büchern gestellt, auf die sich Buchbloggerinnen und -blogger nur so gestürzt haben. An mir ist diese interessante Welle persönlicher Eindrücke damals vorbeigeschwappt und ich bin erst durch Xeniana von Familienbande darauf aufmerksam geworden als sie begonnen hat, jeder Frage einen eigenen Beitrag zu widmen. Über die Fragen musste ich manchmal ganz schon nachgrübeln, aber jetzt bin ich mit meinen Antworten zufrieden – und froh, dass immer nur nach einem einzigen Buch gefragt wurde.

10 Fragen zu Büchern

  1. Das erste Buch, das du bewusst gelesen hast?
    Das weiß ich nicht mehr. Ganz bestimmt ein Pferdebuch oder eines von Enid Blyton. Davon haben mir ältere Verwandte nämlich ganz viele „vererbt“.
  2. Das Buch, das Deine Jugend begleitete?
    Ich würde sagen, das war „Der Historiker“ von Elizabeth Kostova. Über die Protagonistin, die in alten Büchern blättert und zu sagenumwobenen Orten in Osteuropa reist, in denen die Vergangenheit wieder auflebt – die liest und liest und liest – habe ich immer wieder nachgedacht. Die Liebe der Autorin zu Geschichte, zu Sagen, zu forschender Beharrlichkeit – zu allem, was als Teenager vielleicht uncool ist – hat mich fasziniert.
  3. Das Buch, das Dich zur Leserin/zum Leser machte?
    Harry Potter und der Stein der Weisen. Mein erstes „richtig dickes“ Buch. Viele Bücher danach waren dicker. Aber mit Harry Potter hat alles angefangen.
  4. Das Buch, das Du am häufigsten gelesen hast?
    Das war wohl ein Internatsroman, den ich als Elfjährige mit in den Urlaub genommen habe. Als einziges Buch. Für eine ganze Woche am Strand. Das musste dann gleich fünfmal dran glauben.
  5. Das Buch, das Dir am wichtigsten ist?
    Ein einziges gibt es da nicht. Es sind viele kleine Stellen aus vielen ganz verschiedenen Büchern.
  6. Das Buch, vor dem Du einen riesigen Respekt bzw. Bammel hast?
    Zurzeit blicke ich meiner für den Herbst geplanten Ulysses-Lektüre etwas mulmig entgegen. Das liegt vielleicht auch daran, dass Ulysses das „Angstbuch“ schlechthin zu sein scheint – schwierig, anstrengend, unlesbar. Ich bin gespannt und werde mir auf jeden Fall Anmerkungen und Sekundärliteratur danebenlegen.
  7. Das Buch, das Deiner Meinung nach am meisten überschätzt wird?
    „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Ich verstehe den Hype, der darum gemacht wurde bis heute nicht. Ich hab’s gelesen und fand’s albern.
  8. Das Buch, das Du unbedingt noch lesen willst – wenn da einmal Zeit wäre?
    Den Zauberberg von Thomas Mann. Den habe ich zweimal bis zur Hälfte gelesen. Beim dritten Mal soll’s dann klappen.
  9. Das Buch, das Dir am meisten Angst macht?
    Da gibt es dieses Buch von Ulla Fröhling „Vater unser in der Hölle“, über eine Aussteigerin aus einer satanischen Sekte gepaart mit Kindesmissbrauch, Tierquälerei und Ähnlichem. Das hat mir wirklich Angst gemacht. Ich hab es nur einmal gelesen, das ist auch schon zehn Jahre her, aber vergessen hab ich es nie.
  10. Das Buch, das Du gern selbst geschrieben hättest?
    Das ist schwierig. Bei Wilhelm Genazinos „Ein Regenschirm für diesen Tag“ hab ich ganz oft gedacht: „So möchte ich auch schreiben können.“ Ansonsten im Zweifel irgendwas, mit dem ich ausgesorgt und mehr Zeit zum Lesen habe.

Wer Lust hat, die Fragen selbst einmal zu beantworten, findet den ursprünglichen Beitrag dazu hier.

Verlinkt euch gern, ich bin gespannt auf eure zehn Bücher!

Herzlich,

Jana

11 Gedanken zu „10 Fragen zu Büchern – Stoff zum Nachdenken

  1. Liebe Jana,
    freut mich, dass Du die zehn Fragen entdeckt und beantwortet hast – besser spät als nie 🙂
    Zu Deinem Herbstvorhaben kann ich nur sagen: Keine Angst vor Joyce. Nun, Du hast Dich ja mit Begleitlektüre gerüstet, aber ich finde den Ulysses so oder so lesbar (und unterhaltsam und witzig), auch wenn man nicht alle Andeutungen versteht. Ich wünsche Dir gutes Gelingen!
    Birgit

    1. Liebe Birgit,
      du machst mir Mut! Ich habe gerade die Mrs Dalloway durch (das Seminar ist zu Joyce und Woolf), und mich so etwas rangetastet. Eine Kommentierung zu Ulysses habe ich mir noch nicht zugelegt; vielleicht fange ich schon mal an, in das Buch reinzulesen. Denn ,,witzig“ klingt gut!
      Jana

  2. Huhu! 🙂
    Da hast du ja toll in deinen Erinnerungen gekramt und bei der Antworten konnte ich doch immer wieder Gemeinsamkeiten entdecken 🙂 Gerade auch beim Thema Ängstbuch kam ich aus dem Nicken nicht mehr raus. „Vater unser in der Hölle“ ist wohl eines der schlimmsten, die ich jemals las und vergessen kann man Stefanie und die vielen anderen auch einfach nicht mehr.

    Ganz liebe Grüße!
    Gabriela

    1. Hallo,
      das freut mich. Ja, es ist schon ewig her, dass ich dieses Buch gelesen habe; dadurch, dass es als ,,wahre Begebenheit“ beschrieben ist, wird es wirklich zum Angstbuch schlechthin. Hast du die Fragen auch beantwortet? Falls ja, verlink dich gern im Kommentar.
      Viele Grüße!
      Jana

  3. Bei Nummer 6 und 7 bin ich absolut der selben Meinung.
    Ich würde ja gerne Ulysses in Englisch lesen, weil ich in letzter Zeit festgestellt habe, dass generell die Sprache von englischen Klassikern soviel schöner ist, wenn man es im Original liest. Eigentlich habe ich nie viele von den englischen Klassikern gelesen, weil sie mir nicht so gefallen haben. Und nun weiß ich auch woran das liegt- an der Übersetzung. Wobei ich nicht sagen will, dass die Übersetzungen schlecht sind- ich liebe aber den Klang und den Rhythmus der Sprache, der bei einer Übersetzung zwangsweise verloren geht oder verfälscht wird. (oder die Zweideutigkeit mancher englischer Begriffe, die dann verloren geht)

    Viele Grüße, Anja

    1. Was du fürs Englische schreibst, trifft bestimmt auf alle Sprachen zu! Ich bedauere häufig, viele tolle Bücher nicht im Original lesen zu können. Zum Glück klappt es mit Englisch gut, lediglich Nabokovs ,,Lolita“ hab ich sprachlich als ,,harten Brocken“ empfunden – Ulysses is yet to come. Besonders schön fand ich Jane Austens ,,Pride and Prejudice“, einen meiner ersten Klassiker im englischen Original. Mehr aus der Not heraus, denn die Bibliothek hatte ihn nur auf englisch, hab ich die schöne Sprache schnell schätzen gelernt. Seitdem versuche ich auch, englische Bücher, wo es geht, im Original zu lesen. Und man wird ja auch besser mit der Zeit. 😉

      Viele Grüße
      Jana

  4. „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

    Darf ich fragen, wie du ‚albern‘ definierst? Ich habe ja auch einen speziellen Humor und finde meist die humoristischen Bücher nicht wirklich lustig und daher kann ich mit diesem Genre eher weniger anfangen, obwohl ich gerne auch lustige Bücher verschlingen würde.

    1. Mit ,,albern“ möchte ich sagen, dass ich die Handlung übertrieben und dabei nicht ,,pfiffig-vorbildhaft“ und unterhaltsam, sondern eher nervig mit einigen Längen fand.
      Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass der Autor sich gedanklich bei Forrest Gump (und vielleicht noch Schelmenromanen, deren Handlung ich nicht bis ins Detail kenne) bedient, aber dermaßen überspitzt, dass das Beschriebene einfach unglaubwürdig wird. ,,Albern“ auch deshalb, weil mir der Protagonist unsympathisch war und ich daher auch eher dazu geneigt war, seine Handlungen nicht als ,,lustig“, sondern als übertrieben und ebenso unsympathisch einzuordnen.

      1. Der Autor hat ja noch mehr Bücher mit so ewig langen Titeln geschrieben. Wirst du auch dazu greifen, obwohl er dich mit diesem jetzt nicht angesprochen hat? Ich habe sie nun erstmal wieder von meiner Leseliste gestrichen.

        1. Ich hab (zumindest für die nächste Zeit) auch erst einmal Abstand davon genommen, seine Bücher zu lesen. Das zweite – Die Analphabetin, die rechnen konnte – ist ja auch recht erfolgreich; gut, dass die Geschmäcker verschieden sind.

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