Randall Munroe: What if? Was wäre wenn? (2016)

Munroe_What ifEin goldener Tyrannosaurus, der mit einem Kran angehoben wird (Wahnsinn!) – dass die Leute in der Buchhandlung nicht vor diesem Buch Schlange standen, wundert mich noch heute. Auch das erste Hineinschauen war ein Erlebnis: Auf den ersten Blick völlig absurde Leserfragen und die schlüssigen Antworten eines Physikers hierauf, illustriert durch kleine Strichmännchen. Wenn das nichts fürs Wissenstagebuch ist!

Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurd hypothetische Fragen – und drin ist, was drauf steht. Neben der fast schon langweiligen Frage „Was würde passieren, wenn alle Menschen sich an einem Ort versammelten und gleichzeitig hüpften?“, beschäftigen die Leser der Homepage, aus der dieses Buch hervor gegangen ist, auch noch ganz andere Dinge:

„Aus welcher Höhe müsste man ein Steak abwerfen, damit es gar ist, wenn es am Boden ankommt?“

„Was geschieht mit der Erde, wenn die Sonne plötzlich erlischt?“

Und für alle Nerds:

„Wie viel MACHT-Energie kann Yoda erzeugen?“

Zugegebener maßen haben nicht alle Fragen praktische Relevanz (es sind eher die wenigsten). Und einige sind sogar so absurd (und beunruhigend), dass der Autor auf eine Beantwortung verzichtet und nur die Frage abdrucken lässt. Aber was er beantwortet, ist so unterhaltsam zu lesen, dass man schnell vergisst, selbst gar keine Ahnung von Astrophysik, Geologie oder Molekularbiologie zu haben. Die kleinen Illustrationen tragen zum Verständnis bei und nehmen die hochwissenschaftliche Beschäftigung mit den Themen auf die Schippe.

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Manchmal kommt es vor, dass Munroe ein wenig an der Frage vorbei antwortet und sich in Betrachtungen verliert an die der Fragensteller vermutlich gar nicht gedacht hat (Was passiert zum Beispiel mit dem Handy- und Stromnetz, wenn sich die gesamte Weltbevölkerung an einem Fleck trifft, um gemeinsam zu hüpfen? Könnte man sich mit seinem Hüpfnachbarn sprachlich verständigen?). Aber auch das ist spannend und zeigt, welche Aspekte bedacht werden können, um eine scheinbar eindeutige Frage zu beantworten. Der Autor selbst ist Physiker und arbeitete für die NASA; Hilfe bei Fragen außerhalb seines Fachbereichs hat er sich bei Wissenschaftlern anderer Fachrichtungen geholt.

Über die meisten der Fragen habe ich in meinem Leben noch nicht nachgedacht – und über die Antworten noch viel weniger. Das hat dem Lesen zusätzlich Spannung verliehen; Überraschung und kopfschüttelnde Ungläubigkeit gingen hier Hand in Hand. Wer sich nur ein klitzekleines Bisschen für naturwissenschaftliche Zusammenhänge interessiert und mit dem Humor des Autors etwas anfangen kann (das wird man schnell merken), dem lege ich diese schön gestaltete Sammlung absurder Fragen und ihrer Antworten wärmstens ans Herz.

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Randall Munroe, „what if? Was wäre wenn? – Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurd hypothetische Fragen“, Albrecht Knaus Verlag 2016, 384 S., 25€, ISBN-10: 3813507637.

 

3 Gedanken zu „Randall Munroe: What if? Was wäre wenn? (2016)

  1. Ein klasse Buch, kann ich nur bestätigen! Was diese Mischung aus Unterhaltung und Absurdität angeht, ging es mir beim Durchblättern genauso ? Ein ungläubiges Lachen ist sowieso garantiert, wenn man feststellt, auf was für bizarre Fragen Menschen so kommen…

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