Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts (1822/23)

Die romantische Geschichte eines einfallsreichen Müllersohns, der auszieht, mit seiner Geige die Welt zu bereisen und die große Liebe zu finden: Gerade recht für einen gemütlichen Abend auf dem heimischen Sofa und mehr als Beweis genug dafür, dass die Klassiker-Leseliste nicht nur schwere Kost mit sich bringt.Eichendorffs Novelle lässt sich gut in einem Rutsch lesen und nimmt den Leser mit auf die Wanderschaft eines jungen „Taugenichts“, der sein Glück statt in der Arbeit lieber auf Reisen und in der Liebe sucht. Nie hält es ihn lange an einem Ort und auf Umwegen und mit bemerkenswerten Bekanntschaften gelangt er schließlich bis nach Rom. Doch auch von dort treibt es ihn bald fort, denn es gilt, seine große Liebe zu erobern und Hochzeit zu feiern. Ganz der Romantik verpflichtet, geizt die Novelle nicht mit Naturbildern und Liebesschwüren.

Durch die Einteilung in einzelne Reiseetappen und die einfache Sprache lässt sich der „Taugenichts“ auch heute noch wunderbar leicht lesen. Die Handlung ist einfach gehalten; Konflikte werden durch die offene Art des Protagonisten und dessen Geigenspiel, das immer zum Tanz einlädt, gelöst. Die Handlung hält abenteuerliche Wendungen bereit, die man einem heutigen Geschichtenerzähler wohl als „zu gewollt“ ankreiden würde. Gerade deshalb wirkt Eichendorffs Novelle streckenweise wie ein Märchen, bei dem am Ende alles gut wird und die Lebensfreude (nicht der Arbeitsethos) obsiegt. Eine romantische Geschichte im besten Sinne.


Eine frei verfügbare Version des Textes findet sich beim Projekt Gutenberg.

Dieses Buch ist Teil meiner Klassiker-Leseliste.

6 Gedanken zu „Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts (1822/23)

    1. Danke Niamh, das wünsche ich dir auch! Der Taugenichts ist auf jeden Fall eine angenehme und leichte Sommerlektüre und dank der freien Verfügbarkeit auch jederzeit zur Hand. 😉

    1. Nein, tatsächlich nicht. Das trifft sich gut, denn auch wenn meine Blogkategorie „LitFilm“ derzeit etwas brach liegt, bin ich doch immer auf der Suche nach Empfehlungen zu Literaturverfilmungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben